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Eine Kunstform schlägt Wellen
Maritime Malerei auf der "Rickmer Rickmers"

In der tosenden Brandung vor den Shetland Inseln liegt der gestrandete Tanker "Braer" - in Ol auf Leinwand. Ein anderes Bild zeigt, was bereits zu Hamburgs Vergangenheit gehört: Neben der alten Kehrwiederspitze hat der Frachter "Monte Rosa" festgemacht - Zeitdokumente und Kunstwerke zugleich. Der Laderaum des Museumsschiffs "Rickmer Rickmers" ist seit gestern wieder Plattform für das Forum deutscher Marinemaler.
Vom 5. Februar bis 18. März zeigen die 17 Künstler ihre Werke. Die Maler hatten sich 1990 zusammengeschlossen, um die klassische Marinemalerei wieder aufleben zu lassen. Für den Kenner unterscheide sie sich deutlich von der üblichen maritimen Malerei, erklärt der Maler Peter Hagenah, Sprecher des Forums.

"Ein Marinemaler muß etwas erzählen können von der See und von dem, wie der Mensch versucht,
mit ihr, mit ihrer Schönheit, aber auch mit ihrer Grausamkeit fertig zu werden."


Den Anstoß zu der Vereinigung hatten der Sammler und Förderer maritimer Kunst und langjährige Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG, Peter Tamm, und der Vorstandvorsitzende der Stiftung Rickmer Rickmers, Bernd Klüver, gegeben. Vorbild der Maler ist die Royal Society of Marine Artists in England.
"Wir legen großen Wert auf das Engagement von Kunsthistorikern und Wissenschaftlern, die uns beraten können", sagte P. Hagenah.
Die Stiftung Rickmer Rickmers, Windjammer für Hamburg, hat sich als Ziel gesetzt, ein regelmäßiges Forum für maritime Kunst zu werden. eli

Kutter dümpeln, der Dampfschlepper "Woltman" wartet auf den Einsatz: historische Szene im Alten Hafen in Cuxhaven, gemalt von Hans-Peter Jürgens.

Hamburger Abendblatt Nr. 30 vom 05.02.1994, Seite 12

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